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Berichte der Kinderbeauftragten zur Situation in der Corona-Pandemie

Zur eigenen Amtsausübung im Lockdown gaben die meisten Kinderbeauftragten an, dass die Kommunikation mit Kindern, Familien und Institutionen im Stadtteil sehr schwierig geworden ist. In einigen wenigen Fällen gab es alternative Kommunikationswege, die zum Beispiel durch den Stadtteilarbeitskreis ausprobiert wurden. In manchen Stadtteilen gibt es Online-Plattformen, über die Kontakt gehalten und Informationen gestreut werden konnten. Meist aber gab es einen Zusammenbruch von Kommunikation. Die Kinderbeauftragten – als Ansprechpartner*innen von Kindern, Eltern und Institutionen – wurden kaum gezielt von den zuständigen Stellen informiert. Zugleich waren sie einer Fülle unorganisierter und widersprüchlicher Informationen aus den verschiedensten Quellen ausgesetzt.

Das sichtbare Wohlbefinden der Kinder schätzten die Kinderbeauftragten unterschiedlich ein. Positiv schien für einige Kinder zu sein, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Außerdem konnten sich vor allem jüngere Kinder schnell an neue Regeln gewöhnen und sie verstehen. Andererseits entstünden aufgrund sehr unterschiedlicher Hygienekonzepte und je nach Ort verschiedenen Regeln auch Irritation und Verwirrung. Besonders in Stadtteilen mit beengten Wohn- und Freiraumverhältnissen fehlten den Kindern Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten. Insgesamt unterschieden sich die Beobachtungen sehr anhand dieser Faktoren: verfügbare Bewegungsräume im Freien, Wohnungsgrößen, verfügbare Zeit der Eltern, Kommunikation der Institutionen mit den Familien.

Weitere Beobachtungen im Stadtteil decken sich damit: Die Sperrung der Spielplätze führte dazu, dass in Stadtteilen, in denen es keine weiteren Möglichkeiten (Spielstraßen, Parks, etc.) gibt, kaum Kinder draußen zu sehen waren. Alternative Freiflächen, wenn es sie gab, waren schnell überfüllt. Eltern wirkten gestresst. Die Öffnung der Spielplätze führte dann zu einer merklichen Entspannung. Die Regeln wurden größtenteils respektiert. Mehrere Kinderbeauftragte beobachteten sehr ablehnende Haltungen vor allem älterer Menschen gegenüber Kindern in der Öffentlichkeit. In einem Stadtteil gelang es, unter den Eltern Betreuung zu organisieren und auch Straßen- und Gehwegflächen für Kinder zu „besetzen“.

Die Berichte der Eltern ergeben ein deutlich differenzierteres Bild, besonders im Kontrast zum sichtbaren Wohlbefinden der Kinder: Danach herrscht in den meisten Familien Verunsicherung. Kinder und Eltern seien durch schnelle Regeländerungen und unterschiedlich geltende Maßnahmen irritiert, verwirrt und frustriert. Schule und Arbeit von zuhause aus ließen sich kaum unter einen Hut bringen. Das gelte vor allem für Doppelverdiener*innen-Haushalte, Alleinerziehende und Menschen, die nicht gut deutsch sprechen oder keine akademische Ausbildung haben. Besonders belastend sei die Situation für Kinder in Übergangsphasen (zwischen Kita und Grundschule, Grund- und weiterführender Schule). Beengte Wohnverhältnisse wurden oft als ein Haupt-Stressfaktor genannt.

Es fehlten Konzepte, Rahmenpläne und Perspektiven, auf die sich alle einstellen könnten. Schulen handhabten die Zeit des Lockdowns extrem unterschiedlich, und zwar innerhalb einer Schule, als auch zwischen den verschiedenen Schulen. Eltern konnten sich so kaum auf die Anforderungen einstellen. Informationen schienen nur sehr langsam und bruchstückhaft zu den Familien zu kommen. Wirtschaftliche Sorgen und die Unmöglichkeit, Alltag zu planen und zu gestalten, hätten verschärfend auf die Belastungen aller gewirkt. Eltern und Kinder wünschten sich verständliche, verlässliche Information und Kommunikation.

Auch die Berichte der Kinder spiegeln diese Schwierigkeiten wider, auch wenn der direkte Kontakt mit Kindern insgesamt seltener und schwerer herzustellen war. So beklagten die meisten Kinder einen Mangel an Bewegungsräumen im Freien und berichteten den Kinderbeauftragten, dass sie einsam seien und es zu Hause angespannt sei. Sie äußerten Sorgen über ihre Leistungen in der Schule und Frustration über die Probleme beim digitalen Lernen.

Kindern sei auch aufgefallen, dass die Regeln für Erwachsene deutlich weniger streng seien als für sie selbst. Außerdem gab es Konkurrenz zwischen Erwachsenen und Kindern um die wenigen Freiflächen (zum Beispiel die Benutzung von Wiesen durch gewerbliche Sportgruppen oder Hundehalter*innen, weshalb Kinder sich dort nicht aufhalten konnten). Viele Kinder empfänden das als ungerecht und wünschten sich, dass ihre Belange auch als wichtig wahrgenommen würden.

Die Kinderbeauftragten bewerten folgende Umstände aus ihrer Sicht als besonders problematisch:

- fehlende Freiräume für Kinder
- fehlende Information und Planbarkeit für Familien
- fehlende kindergerechte Information
- Mangel an Digitalisierung und schlechte Organisation digitalen Lernens
- Flickenteppich aus Anforderungen, Maßnahmen und Regeln
- Zusammenbruch üblicher Kommunikationswege
- besondere Erschwernis für ohnehin benachteiligte Familien

Folgende Punkte hätten aus Sicht der Kinderbeauftragten gut funktioniert:

- Einhalten der Regeln in den Familien
- teilweise konnten innovative und engere Kommunikationsformen gefunden werden
- großes Engagement einzelner Institutionen

An konkreten Verbesserungsvorschlägen wurde benannt:

- zeitnahe Kommunikation zwischen Stadt, Institutionen und Eltern (direkte Ansprache)
- Digitalisierung muss jetzt Priorität haben, für Ausstattung in den Familien muss gesorgt werden
- mehr Räume für Kinder und Jugendliche in der Öffentlichkeit
- Ausbau der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Pläne unter Beteiligung der Eltern und Kinder entwickeln
- einheitliches Vorgehen beim Homeschooling und bei Hygienemaßnahmen/Regeln
- Planbarkeit für Familien herstellen

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